„Strategische Wahrheiten“

Mittwoch,7.August2013 von

Die politischen Entscheidungen der letzten Monate sind nicht dazu angetan, Vertriebenenherzen höher
schlagen zu lassen. Bestenfalls kam es zu Teilerfolgen, aber eigentlich waren es Niederlagen. Das gilt
für den Vertriebenen-Gedenktag, für das Berliner Dokumentationszentrum, für die Verleumdungen
beim Schlesiertreffen in Hannover und für eine ganze Serie früherer Entscheidungen, etwa für die
Stiftung „Egerer Stadtwald“. Immer wieder werden die Vertriebenen niedergehalten.
Damit das leichter gelingt, hat man sich auf eine sehr egoistische Interpretation der Zeitgeschichte
geeinigt, die man sehr sprachschöpferisch „strategische Wahrheit“ nennt, weil niemand wagt, sie mit
dem ihr gebührenden Namen zu nennen.
Gerade die Sudetendeutschen haben aber schon viele dieser „strategischen Wahrheiten“ an sich vorbei
ziehen sehen, angefangen bei Alexanderprivileg, Temno und Königinhofer Handschrift bis zu Völkerkerker,
Kolonisationstheorie und Katynlüge. Wie diese wird auch der jetzt verbreitete Mythos von der
Monokausalität der Vertreibung verfliegen und den Blick auf die attributlose Wahrheit freigeben.
Dann wird sich auch die Frage nach Ehre oder Ehrlosigkeit stellen. Die Sudetendeutschen können
dieser Prüfung ruhig entgegensehen. Sie haben ihre Ehre nie befleckt und hatten es nie nötig, der
Wahrheit mit sprachakrobatischen Tricks auszuweichen.
Diese Zeilen, liebe Leserinnen und Leser, seien als Trost vorausgeschickt, wenn in den folgenden
Beiträgen die neuesten Missstände aufgezeigt werden!

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